09.03.2018 - Analytik

Aktualisierte Stellungnahme des BfR zu Perchlorat

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 15. Februar 2018 seine aktualisierte Stellungnahme (Nr. 006/2018) „Der Eintrag von Perchlorat in die Nahrungskette sollte reduziert werden“, veröffentlicht.

Perchlorate sind Salze der Perchlorsäure, die in einigen Düngemitteln wie z. B. Chilesalpeter natürlich vorkommen und von Pflanzen aufgenommen werden. Als Haupteintragspfad industrieller Verwendungen wird der Kontakt von Lebensmitteln mit Wasser vermutet, das zuvor zur Desinfektion mit chlorhaltigen Biozidprodukten behandelt wurde. Perchlorat entsteht hierbei als Desinfektionsnebenprodukt und gelangt auf diese Weise ins Lebensmittel.

Eine Exposition gegenüber Perchlorat kann beim Menschen zur Hemmung der Jodaufnahme führen. Die EFSA hatte 2014 im Rahmen einer wissenschaftlichen Stellungnahme für Perchlorat eine tolerierbare Aufnahmemenge (TDI) von 0,3 µg pro kg Körpergewicht abgeleitet, basierend auf einer Hemmung der Jodaufnahme bei gesunden Erwachsenen.

Eine langfristige Exposition gegenüber Perchlorat stellt ein mögliches Gesundheitsrisiko für den Verbraucher dar, insbesondere für jüngere Bevölkerungsgruppen wie Kleinkinder mit Jodmangel oder Säuglinge, die von Mütter mit Jodmangel gestillt werden.

Für Perchlorat gibt es bisher keine gesetzlichen Höchstgehalte. Von Seiten der EU-Kommission wurden auf Basis von Monitoring-Studien Übergangswerte festgesetzt. Dem sogenannten ALARA-Prinzip (ALARA = as low as reasonably achievable) folgend sollten Perchloratgehalte so niedrig wie technologisch möglich gehalten werden, damit der Eintrag von Perchlorat in die Nahrungskette und demzufolge die Belastung der Verbraucher reduziert werden.

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Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung - http://www.bfr.bund.de