28.09.2017 - Lebensmittel

Food-Fraud bei Speiseölen?

Insgesamt ist die Belastung mit gesundheitlich nicht erwünschten Stoffen oder Mikroorganismen bei weit verbreiteten Ölsorten wie Raps-, Sonnenblumen- und Olivenöl in Deutschland als niedrig anzusehen. Aber bezüglich Food.Fraud und Lebensmittelbetrug sind Speiseöle z. B. Olivenöl ein lohnendes Produkt. Laut einem Bericht des Europäischen Parlaments von 2013 gehört Olivenöl zu den Lebensmitteln, die häufig Gegenstand betrügerischer Aktivitäten sind. Dazu zählen z. B. folgende Aspekte:

  • falsche Herkunftsangaben
  • falsche Klassenangaben "nativ" und "nativ extra"
  • Beimischung anderer Ölsorten

Um Food-Fraud grundsätzlich besser zu bekämpfen wird die Lebensmittelüberwachung künftig noch mehr Kontrollen auf diesem Gebiet durchführen. Deshalb ist dieser Aspekt auch in der neuen EU-Kontrollverordnung 2017/625 fest verankert. Natürlich muss sich auch die gesamte Lebensmittelbranche mit diesen Entwicklungen befassen. Deshalb bietet das BAV Institut gemeinsam mit den Tentamus-Laboren bereits umfassende Analysenpalette an, um Verfälschungen von Lebensmitteln auf die Spur zu kommen.

Beispiele hierfür sind:

  • Olivenöl: Verfälschung mit nicht kaltgepressten gepressten Ölen oder Beimischung billiger Nichtolivenöle
  • Fisch: z. B. Anteil Bonito in Thunfisch (Thunnus spec.)
  • Fleisch- und Wurstwaren: Zusatz anderer Tierarten als deklariert
  • Milchprodukte: Herkunft (Kuh, Ziege, Schafe)

Da diese Themen zukünftig in der Qualitätskontrolle eine größere Bedeutung einnehmen werden, wurde innerhalb der Tentamus-Laborgruppe dafür eigenes "Global Center of Excellence for Food Fraud" gegründet. Unser Food-Fraud-Spezialist Dirk Lorenz beantwortet gerne Ihre Fragen.

Dirk Lorenz
Staatl. gepr. LM-Chemikerin
Leiter Kundenbetreuung Lebensmittel
E-Mail: dirk.lorenz@bav-institut.de
Tel.: 0781/96947-23

 

Quelle: Presse- und Hintergrundinformationen "Lebensmittel im Blickpunkt: Gängige Speiseöle sind nur selten belastet" vom 11.09.2017: www.bvl.bund.de