17.11.2020 - Lebensmittel

Bacillus cereus in Lebensmitteln

 

Am 30.10.20 hat das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) eine aktualisierte Stellungnahme ( Nr. 048/2020) zu Bacillus cereus veröffentlicht. Hierbei geht es insbesondere um die Bedeutung bzw. die Risikobewertung von Bacillus cereus bzw. Bakterien der Bacillus cereus-Gruppe als Auslöser von Magen-Darm-Erkrankungen.

Die Toxine dieser Mikroorganismen können Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts auslösen. Es werden hierbei zwei Krankheitsformen unterschieden. Die emetische Form, welche insbesondere durch erbrechen charakterisiert wird und der Diarrhoetyp, welcher mit Durchfall einhergeht. Diese Magen-Darm-Erkrankungen können Personen aller Altersklassen erwerben, sie sind jedoch nicht ansteckend und halten selten länger als 24h an. Ein schwerer Krankheitsverlauf ist hierbei eher selten.

In der Stellungnahme kommt das BfR unter anderem zu dem Ergebnis, dass „bei jedem B. cereus (s.l.)-Stamm von einem potentiellen Enterotoxinbildner auszugehen ist, wenngleich sich die gebildeten Toxintypen und Toxinmengen unterscheiden können. Es ist deshalb möglich, dass der Verzehr von Lebensmitteln, die sehr hohe Gehalte von B. cereus (s.l.) (ab 10^5 koloniebildende Einheiten pro Gramm (KbE/g)) bzw. von B. cytotoxicus (ab 10^4 KbE/g) enthalten, beim Menschen innerhalb kurzer Zeit Durchfallerkrankungen auslöst.“ (Aktualisierte Stellungnahme Nr. 048/2020 des BfR vom 30. Oktober 2020 ).

 

Was versteht man unter Bakterien der Bacillus cereus-Gruppe?

Der Bacillus cereus ist der namensgebende Vertreter der sogenannten B. Cereus-Gruppe. Zu dieser zählen momentan 17 anerkannte, eng verwandte Spezies, welche sich nur durch sehr aufwändige Laboruntersuchungen voneinander unterscheiden lassen. Hierzu zählen die schon bis 2016 beschriebenen Spezies B. cereus (sensu stricto (s.s.)), B. thuringiensis, B. cytotoxicus, B. toyonensis, B. wiedmannii, B. anthracis, B. mycoides und B. pseudomycoides. Des Weiteren kommen neun weitere Spezies hinzu, welche 2017 von Liu et al. (2017) beschrieben wurden: B. paranthracis, B. pacificus, B. tropicus, B. albus, B. mobilis, B. luti, B. proteolyticus, B. Nitratireducens, sowie B. paramycoides.

Die neuen Spezies lassen sich bislang jedoch nur durch Methoden der Gesamtgenomsequenzierung voneinander und somit von den etablierten Spezies der B. cereus-Gruppe differenzieren. Es existieren über die eigentliche Speziesbeschreibung hinaus kaum Daten zu diesen neuen Vertretern.

 

In unserem Labor führen wir die Untersuchung auf präsumtive B. cereus und andere pathogene Mikroorganismen regelmäßig durch. Wir liefern Ihnen schnelle und zuverlässige Ergebnisse.

Für Fragen stehen Ihnen unsere Kundenbetreuer gerne zur Verfügung.

 

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Quelle: Stellungnahme ( Nr. 048/2020) des BfR