15.08.2022 - Lebensmittel

BfR: Alkenylbenzole (u.a. Estragol, Methyleugenol, Safrol) in Lebensmitteln gesundheitlich bedenklich?

 

Laut Mitteilung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Nr. 22/2022 vom 02.August 2022 „Alkenylbenzole in Lebensmitteln: Wie groß ist das gesundheitliche Risiko?“ enthalten unter anderem bestimmte Kräuter und Gewürze wie Basilikum, Fenchel und Petersilie Alkenylbenzole, die als potentiell gesundheitsschädlich gelten.

 

In den Jahren 2001/2002 wurden die Alkenylbenzole Safrol, Methyleugenol und Estragol vom Wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss (SCF) der Europäischen Kommission als erbgutverändernde Kanzerogene bewertet. Demzufolge dürfen sie gemäß Anhang III der Verordnung (EG) Nr. 1334/2008 Lebensmitteln nicht zur Aromatisierung zugesetzt werden. Da sie aber von Natur aus in bestimmten Aromen und Lebensmittelzutaten mit Aromaeigenschaften vorkommen, gelten für diese Stoffe Höchstmengen in gewissen Lebensmitteln wie beispielsweise in Milch-, Fleisch- und Fischprodukten, Suppen und Soßen sowie nichtalkoholischen Getränken.

 

Neben Safrol, Methyleugenol und Estragol gibt es noch andere, weniger gut untersuchte Alkenylbenzole wie Elemicin, Myristicin oder Apiol mit einer ähnlichen chemischen Struktur. Dies deutet darauf hin, dass sie möglicherweise auch ähnliche toxische Wirkungen haben.

 

Das BfR hat den aktuellen Wissensstand zum Vorkommen und zur Toxizität verschiedener Alkenylbenzole in Lebensmitteln zusammengefasst und kommt zu dem Schluss, dass es derzeit nicht möglich ist, das gesundheitliche Risiko durch alkenylbenzolhaltige Lebensmittel abschließend zu bewerten. Neben fehlenden Daten zum Vorkommen und zum Gehalt der toxikologisch bedeutsamen Alkenylbenzole in Lebensmitteln mangelt es auch an Daten zu den Verzehrsmengen. Insbesondere für die noch unzureichend untersuchten Alkenylbenzole wie Elemicin, Myristicin oder Apiol besteht Forschungsbedarf mit Blick auf ihre gesundheitsschädlichen Eigenschaften. 

 

In unseren Tentamus-Laboren führen wir Untersuchungen auf Safrol, Methyleugenol und Estragol in Lebensmitteln regelmäßig durch. Wir liefern Ihnen schnelle und zuverlässige Ergebnisse. Für Fragen stehen Ihnen unsere Kundenbetreuer gerne zur Verfügung.

 

Quellen:  

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – https://www.bfr.bund.de 

Link zur BfR-Stellungnahme Nr. 019/2022