04.10.2017 - Chemie

Pyrrolizidinalkaloide in Lebensmitteln – Tentamus-Labore führen diese Untersuchung für Sie durch!

Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, welche von Pflanzen wie z.B. dem Jakobskreuzkraut, dem Gemeinen Greiskraut oder dem Natternkopf zur Abwehr von Fraßfeinden gebildet werden. Relevante Lebensmittel für die Aufnahme von Pyrrolizidinalkaloiden sind Kräutertee, Rooibostee, schwarzer und grüner Tee sowie Honig. Bei Tees kommt es während der Ernte zur Kontamination der Rohstoffe mit Wildkräutern. In Deutschland werden darüber hinaus Verunreinigungen bei Salaten mit Kreuzkraut und Greiskraut beobachtet. Bei Honig stellen bestimmte Wildpflanzen, von denen Bienen Pollen sammeln, die Kontaminationsquelle dar. Sonstige tierische Lebensmittel wie Fleisch, Käse oder Eier sind nicht belastet.

Bisher sind über 660 verschiedene Pyrrolizidinalkaloid-Strukturen bekannt, worunter die Stoffe mit einer 1,2-ungesättigten Struktur als gesundheitsschädlich eingestuft werden. Die schädliche Wirkung wird hauptsächlich auf Leber und Lunge ausgeübt, die Verbindungen gelten darüber hinaus als krebserzeugend. Eine Bewertung der Pyrrolizidinalkaloid-Gehalte in Lebensmitteln durch das Bundesinstitut für Risikobewertung hat ergeben, dass die in Lebensmitteln vorkommenden Mengen an 1,2-ungesättigten Pyrrolizidinalkaloiden für Kinder und Erwachsene bei längerer Aufnahme gesundheitlich bedenklich sein können. Ein akutes Gesundheitsrisiko besteht jedoch nicht.

Da keine gesetzlichen Höchstmengen für Pyrrolizidinalkaloide in Lebensmitteln existieren, gilt das sog. „ALARA-Prinzip“ der EU. Nach diesem Prinzip sollen die Gehalte so weit wie möglich minimiert werden, wie dies vernünftig erreichbar ist. Eine Grundvoraussetzung dafür ist die Sorgfalt bei Anbau und Ernte von Pflanzen für die Teeherstellung sowie von Salaten, Blattgemüsen und Kräutern. Auf der Stufe der Verarbeitung sind ausreichende Kontrollen durchzuführen und die Ursache hoher Gehalte zu erforschen. Bzgl. Honig kann eine selektive Auswahl der Rohhonige zu einer Reduzierung der Gehalte beitragen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät, die entsprechenden Empfehlungen der Codex Alimentarius-Kommission konsequent anzuwenden.

Durch den Verbund in der Tentamus-Laborgruppe bietet BAV die Untersuchung auf Pyrrolizidinalkaloide in Lebensmitteln an. Für diese Analyse haben wir hochqualifizierte Partnerlabore wie z.B. QSI in Bremen.

Weiterführende Informationen finden sich in den Fragen und Antworten zu Pyrrolizidinalkaloiden in Lebensmitteln des Bundesinstituts für Risikobewertung (Stand: 25.09.2017) www.bfr.bund.de

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