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20.10.2025 - Lebensmittel
BfR warnt vor prozessbedingten Schadstoffen in Lebensmitteln
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat auf mögliche Gesundheitsrisiken durch sogenannte prozessbedingte Schadstoffe in Lebensmitteln hingewiesen. Betroffen sind insbesondere die Verbindungen 3-MCPD, 2-MCPD sowie Glycidyl-Fettsäureester, die vor allem beim Raffinieren und Erhitzen pflanzlicher Öle entstehen.
Laut BfR treten die Stoffe in Alltagsprodukten wie Margarine, Backwaren, Instantgerichten und sogar in Säuglingsnahrung auf. Sie entstehen, wenn Fettbestandteile mit Chlorverbindungen reagieren und sind nicht natürlich vorhanden.
3-MCPD kann nach Tierversuchen Nierenschäden verursachen, bei höheren Dosen traten sogar gutartige Tumoren auf. Für Erwachsene liegt die Aufnahme unterhalb der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegten tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge (TDI) von 2 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Säuglingen kann diese Menge jedoch durch spezielle Babynahrung überschritten werden.
Über 2-MCPD ist bislang weniger bekannt. Erste Studien deuten auf mögliche Herz- und Nierenschäden hin, sichere Grenzwerte liegen noch nicht vor.
Glycidol, das beim Abbau von Glycidyl-Fettsäureestern entsteht, gilt als erbgutschädigend und krebserregend. Für diesen Stoff gibt es keine sichere Dosis, das Risiko wird anhand eines sogenannten Margin of Exposure bewertet. Für die allgemeine Bevölkerung gilt das Risiko als moderat, bei Säuglingen, die ausschließlich industrielle Babymilch erhalten, könnte es jedoch erhöht sein.
Das BfR fordert Lebensmittelhersteller auf, die Gehalte dieser Schadstoffe so weit wie technisch möglich zu reduzieren. Verbraucherinnen und Verbraucher können ihr Risiko zusätzlich senken, indem sie abwechslungsreich essen, frische Produkte bevorzugen, native Öle nutzen und bei Babynahrung auf aktuelle Analysen achten.
Quellen:
- www.bfr.bund.de
- bfr.bund Dokument zu Gesundheitsrisiken
- www.efsa.europa.eu
- www.lebensmittelverband.de
- Infos zu Rückständen und Kontaminationen: www.sgs-institut-fresenius.de
